Die 33-jährige Aksar Jaha lebt in der Gemeinde Krishnanagar im Bezirk Kapilvastu in Nepal. In dieser Region leben die Menschen meist stark abgelegen und führen ein Leben geprägt von Armut. Das ländliche Gebiet ist stark von vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) und einer hohen Mütter- und Neugeborenensterblichkeit betroffen. FAIRMED betreibt hier deshalb ein Projekt mit dem Ziel, den Menschen eine lückenlose medizinische Grundversorgung zu ermöglichen.
Hilfe zur Selbsthilfe
So lernten wir auch Aksar kennen. Sie leidet an der vernachlässigten Tropenkrankheit lymphatische Filariose. Diese Wurmerkrankung betrifft hauptsächlich das Lymphsystem und äussert sich häufig in geschwollenen Gliedmassen. Aksar traf die Erkrankung so hart, dass sie nicht mehr arbeiten konnte. Zum Glück besuchte sie eine freiwillige Gesundheitshelferin des Projekts, welche die Krankheit erkannte (dies auch deshalb, weil die Projektmitarbeitenden auf die typischen Symptome von NTDs geschult werden) und dafür sorgte, dass Aksar eine professionelle Diagnose und die nötigen Medikamente erhielt.
Zudem überzeugte sie Aksar, sich einer Selbsthilfegruppe des Projekts für Betroffene von Lepra und lymphatischer Filariose anzuschliessen. Hier lernen die Betroffenen, wie sie ihre Gliedmassen selbstständig pflegen und durch Training beweglich halten können. Dadurch ging es Aksar bald besser und ihr grösster Traum, endlich schwanger zu werden, ging gleichzeitig auch noch in Erfüllung. Auch hier unterstütze sie die freiwillige Gesundheitshelferin mit medizinischen Tipps rund um das Thema Schwangerschaft und regelmässigen Kontrollbesuchen.
Unterstützung geht auch im Lockdown weiter
Doch dann geschah Corona und die Projektaktivitäten mussten aufgrund des Lockdowns grösstenteils eingestellt werden. Glücklicherweise wusste Aksar nun, wie sie die Symptome ihrer Krankheit selbständig behandeln konnte und für die Geburt wurde ihr von den Projektverantwortlichen ein Transport ins nahegelegene Spital organisiert. Zusätzlich
half man ihr dabei, sich für ein staatliches Programm einzuschreiben, das Nahrung zu den Menschen nach Hause bringt, die in armen Verhältnissen leben. Denn gerade nach einer Geburt ist eine gesunde Ernährung essentiell für das Wohlergehen von Mutter und Kind. «Heute sind ich und mein kleiner Junge in einer guten Verfassung», sagt Aksar mit einem fröhlichen Lachen auf dem Gesicht.