Wie ich Mutter und Kind rettete
Ich war gerade im Gesundheitsposten und dabei, die Geburtenliste nachzuführen, als ich plötzlich zu Hilfe gerufen wurde. «Holt die Gesundheitshelferin! Rettet das Baby!», hörte ich es rufen.
Eine hochschwangere Frau war nach ihrer Rückkehr aus Indien positiv auf Corona getestet und in Quarantäne gesetzt worden. Als die Wehen einsetzten, begab sie sich auf den Weg zum Gesundheitsposten – zu spät: Das Kind kam unterwegs zur Welt.
Ich rannte, so schnell ich konnte, zur Frau und dem Neugeborenen. Zuerst geriet ich in Panik, als ich die beiden sah: Die Frau stark blutend und zitternd, das Baby bereits blau angelaufen – aber ich wusste, ich musste handeln, überwand meine Angst und tat Schritt für Schritt, was eine Hebamme getan hätte.
Nachdem ich der Mutter die notwendigen Medikamente gegeben hatten, wurde das Baby mit einem sauberen Tuch gereinigt und an die Brust der Mutter gedrückt, um es zu wärmen. Nach einer Weile erleichterte sich die Atmung des Babys. Heute sind beide kerngesund.
Jeden Tag motiviert um zu helfen
So eine Geschichte ist übrigens keine Seltenheit. Viele Babys werden unterwegs auf dem Weg zum Gesundheitsposten geboren, weil es ihre Mütter nicht schaffen, den langen, beschwerlichen Weg in den Posten rechtzeitig zu meistern.
Deshalb motiviert es mich umso mehr, diesen Müttern und ihren Kindern zu helfen. Ich bin so froh, dass ich eine Arbeit machen kann, die nützlich und sinnvoll ist. Ich kann den Menschen helfen, gesund zu werden, sie sogar manchmal vor dem Tod bewahren. Was gibt es Schöneres?