Über 30 Gesundheitshelfende kümmern sich in Bankim um die Gesundheit der Einwohner in den weit verstreuten Dörfern. Einer davon ist Gemeindegesundheitshelfer Alphonse: «Wir fördern in unserer Gemeinschaft gutes Gesundheitsverhalten. Wir erinnern schwangere Frauen an ihre vorgeburtlichen Untersuchungstermine, wir überwachen den Impfplan der Kinder, wir identifizieren und melden Verdachtsfälle von Lepra, Buruli und Frambösie.»
Alphonse ist ausserdem der Vorsitzende des Gesundheitsmanagementkomitees des Bezirks und Mitglied des Gesundheitskomitees von Bankim. Dieses koordiniert und überwacht die Arbeit der Gemeindegesundheitshelfenden im Dorf. Dafür geht Alphonse dreimal pro Woche mit seinem Notebook von Tür zu Tür. Er ist einer der weithin angesehensten Führungspersönlichkeiten in der Gemeinde. «Eine bessere Gesundheitsversorgung, besonders für die Ärmsten, zu erreichen, ist schon seit Jugendzeiten mein grösstes Anliegen», erzählt er. «Ich war kaum 20 Jahre alt, als ich anfing, im Gesundheitszentrum mitzuhelfen. Damals gab es nicht viele von uns.» Es sei freiwillige Arbeit gewesen, ohne jegliche Motivation durch eine Bezahlung.
«Viele Kollegen hörten schon nach kurzer Zeit wieder auf, Freiwilligenarbeit zu leisten. Erst FAIRMED hat uns zusammen gebracht, geschult und uns in Gesundheitsausschüssen geschult», erzählt Alphonse. «Dank FAIRMED haben wir uns gut organisiert und sind motiviert, unser Bestes zu leisten, damit alle in unseren Dörfern eine angemessene medizinische Versorgung erhalten.»
Dorfchef schenkt Gesundheitskomitee Ackerland
Alle drei Monate treffen sich alle Gesundheitsverantwortlichen der Gemeinden im Gesundheitszentrum Bankim zur Sitzung des Gesundheitsausschusses. « In den letzten Sitzungen stand nur eine einzige Frage im Vordergrund: Wie schaffen wir es, dass unser Gesundheitssystem auch ohne Spendengelder von FAIRMED gut weiterfunktioniert?», so Alphonse. Die Besorgnis sei gross gewesen, ohne die Unterstützung von FAIRMED die Gesundheitsprojekte nicht weiterführen zu können. «Aber Carole, die FAIRMED-Mitarbeiterin, hat uns beruhigt. Sie hat für uns mehrere Schulungen organisiert, in denen wir lernten, wie wir Geschäftszweige aufbauen und organisieren können, um Geld zu verdienen, mit dem die medizinische Versorgung der Dorfbewohnenden gesichert werden kann.» Bereits zwei Wochen nach der ersten Schulung hatte der Gesundheitsausschuss eine kommunale Interessengruppe mit einem Bankkonto gegründet. Der Dorfchef hat dafür vier Hektaren Ackerland geschenkt.
Die etwa dreissig Gesundheitshelfer legen das Feld abwechselnd an und pflegen es bis zur Ernte. Die Einnahmen werden es ermöglichen, die wichtige Arbeit der Gemeindegesundheitshelfer in Bankim weiter zu finanzieren. Ausserdem werden sie wie eine Krankenkasse für alle sein: Wenn jemand aus unseren Dörfern krank wird oder verunfallt, der zu arm ist, um sich eine medizinische Versorgung oder den Transport ins Spital zu leisten, kann diese aus der Kasse finanziert werden.
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