Schlangenbisse behandeln – gewusst wie

Jedes Projekt von FAIRMED startet mit dem Ziel, das Gesundheitssystem vor Ort nachhaltig und langfristig zu stärken, damit dieses auch nach unserem Weggang weiter funktioniert. Deshalb arbeiten wir eng mit der Regierung zusammen und bilden das lokale Gesundheitspersonal laufend aus und weiter. So auch in unserem neuen Projekt im Sindhupalchowk-Distrikt in Nepal, wo unsere Schulungen zu Schlangenbissen Leben retten.

Die Dörfer des hügeligen Gebiets in Sindhupalchowk sind aufgrund ihrer schwierigen geografischen Lage nur schwer zugänglich, und die nächste Gesundheitseinrichtung ist oft mehrere Stunden Fussmarsch entfernt. Der Biss einer giftigen Schlange kann hier tödliche Folgen haben.

«In meinen Schulungen stelle ich daher sicher, dass das teilnehmende Gesundheitspersonal lernt, wie die Giftschlangen in dieser Gegend aussehen. Sie werden ausserdem über die Arten von Erste-Hilfe-Massnahmen und den Notfallkontakt im Falle eines Schlangenbisses aufgeklärt», erzählt uns FAIRMED-Gesundheitsmitarbeiterin Meenu Parajuli. Wir treffen die 27-Jährige im Bhimtar-Gesundheitsposten, hoch oben in den Hügeln des Sindhupalchowk-Distrikts. Um hier den Workshop über Schlangenbisse zu leiten, ist sie bereits am Abend zuvor angereist, ansonsten hätte sie es nicht rechtzeitig zum Workshop geschafft, so abgelegen liegt der Ort.

Abbinden und Aussaugen hilft nicht

Diese Strapazen nimmt sie aber gerne auf sich, um den Menschen vor Ort zu helfen. Dabei ist für sie ein wichtiger Erfolgsfaktor, dass sie selbst aus der Gegend kommt und die Menschen ihr deshalb vertrauen. Nur so ist laut Meenu die Weitergabe von Wissen und damit eine Verhaltensänderung bei den Betroffenen möglich. «Ich gebe mein Wissen an das Gesundheitspersonal weiter und dieses gibt es bei seinen regelmässigen Besuchen in den verschiedenen Dörfern an die dort lebenden Menschen weiter», erklärt Meenu. So entstehen – ganz nach dem FAIRMED-Ansatz – nachhaltige Gesundheitsstrukturen.

Ausserdem kann dieses Wissen über Leben und Tod entscheiden. «Denn die Menschen in unserem Distrikt entscheiden sich bei Schlangenbissen oft zu Massnahmen wie dem Abbinden der gebissenen Körperteile oder dem Versuch, das Gift herauszusaugen, wie sie es in Filmen gesehen haben. Oder sie greifen ausschliesslich auf traditionelle Medizin zurück. Aber das alles funktioniert nicht. Das hat zu vielen vermeidbaren Todesfällen geführt», so Meenu. Deshalb ist sie froh, dies in Zukunft mit ihren Schulungen zu Schlangenbissen ändern zu können.

Meenu Parajuli

Meenu Parajuli hat einen Abschluss in öffentlichem Gesundheitswesen und ein Diplom in Pharmazie. Mit ihren 27 Jahren hat sie sich bereits als glaubwürdige Informationsquelle für die Gesundheitsexperten der nepalesischen Gemeinden Melamchi und Indrawati etabliert.

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