März 2023

Wenn ein Piks Leben rettet

In der Schweiz erkranken aufgrund der hohen Impfquote nur noch ein bis zwei Personen pro Jahr an Tetanus. In den ärmsten Ländern der Welt ist die bakterielle Infektionskrankheit aber weiterhin für viele Mütter und ihre Kinder eine tödliche Gefahr. In unseren Projekten in der Zentralafrikanischen Republik setzen wir uns deshalb dafür ein, dass auch die Menschen eine Impfung erhalten, die weit abgelegen und ohne Zugang zu Gesundheit leben.

Rund 19’000 Kinder unter fünf Jahren sterben gemäss neusten Zahlen pro Jahr an einer Tetanus-Infektion. Vor allem Geburten unter unhygienischen Bedingungen sind lebensgefährlich, denn Neugeborene und auch ihre Mütter können sich so infizieren. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit fast immer tödlich, und auch im Spital sterben bis zu 60 Prozent der infizierten Babys. Der qualvolle Tod durch Tetanus, umgangssprachlich oft auch Starrkrampf genannt, wäre durch eine Impfung jedoch leicht zu vermeiden. Oft ist es aber schwierig, den Menschen am Ende der Welt eine Impfung zu ermöglichen. So wie in grossen Teilen der Zentralafrikanischen Republik, wo 2021 nur 42 Prozent der Kinder unter dem Alter von einem Jahr vollständig gegen Tetanus geimpft waren. Hier fehlt es unter anderem an den Impfstoffen selbst, an funktionierenden Kühlketten und an der nötigen Infrastruktur, um zu den Ärmsten zu gelangen. Vor allem die indigenen Aka, die weit ab von jeglicher Gesundheitsversorgung leben, sind oft nicht geimpft.

Kühlboxen mit eingebauten Akkus
FAIRMED sorgt deshalb dafür, dass die Impfkampagnen der Regierung bis zu den Menschen in unseren Projekten gelangen. «Wir koordinieren, organisieren und überwachen die Impfkampagnen und stellen sicher, dass die Ärmsten in unseren Projekten vorab zum Thema Tetanus sensibilisiert werden und wissen, wann und wo sie sich impfen lassen können», erklärt Jacques Minyem, FAIRMED-Landeskoordinator in der Zentralafrikanischen Republik. Zudem leistet FAIRMED technische und finanzielle Unterstützung, wenn es darum geht, das staatliche Gesundheitspersonal in Sachen Tetanus auszubilden.

Ein grosses Problem ist dabei der Transport der Impfstoffe in weit abgelegene Gebiete, beispielsweise zu den Aka. «In diesen Gebieten mangelt es unter anderem an Kühlschränken für die Lagerung von Impfstoffen, was meist auf den fehlenden Strom zurückzuführen ist», so Jacques Minyem. Durch die Unterstützung von FAIRMED werde dieses Problem aber gelöst. «Wir stellen dem Gesundheitspersonal Kühlboxen mit eingebauten Akkus zur Verfügung, in denen die Impfstoffe für bis zu 72 Stunden aufbewahrt werden können.»

Ausserdem stellt FAIRMED Motorräder, Treibstoff, Schlafplätze und weitere Infrastruktur zur Verfügung, damit das Gesundheitspersonal der Regierung zu den Ärmsten reisen kann. So konnten wir in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden in den letzten Monaten bereits 19’868 der Ärmsten in der Zentralafrikanischen Republik eine Impfung gegen Tetanus ermöglichen. Und auch in diesem Jahr setzen wir uns dafür ein, dass sich alle Menschen in unseren Projekten vor der tödlichen Krankheit schützen können.

Ein FAIRMED-Mitarbeiter in Kamerun bereitet eine Spritze vor. Er sitzt auf einem weissen Plastikstuhl, im Gegenüber ein kleiner Junge. Sie sitzen im Freien, im Hintergrund ist ein weisses Auto mit einer FAIRMED Beschriftung zu sehen.

Niemand darf an einer heilbaren Krankheit leiden oder sterben

Minyem Jacques Christian Landesverantwortlicher Zentralafrikanische Republik

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